30 Jun Können Hunde sich schämen?
Psssst, nicht meinem Frauchen verraten. Wenn ich ein Schamgefühl hätte, würde ich nicht mehr vor die Haustür gehen. Rosie meint, nur weil ich ein kleiner Mops bin, würde ich schnell frieren. Sie zieht mir meinen lavendelfarbenen Wintermantel mit Karomuster in Frühlingsgrün und Nougatbraun an. Darunter trage ich ein fliederfarbenes Tüllkleidchen. Ich bin froh, dass wir Hunde eine Sehschwäche haben. Sie verziert mich mit Schleifchen, damit ich noch entzückender aussehe. Ach Göttchen: Die Hundeleine und das Halsband mit Schmucksteinen machen ihr besonders viel Freude.
Nun ja, solange ich meine kurzen Beinchen nicht in Röhrenjeans zwängen muss, ist alles gut. Und mal unter uns: Ich brauche keine Deko. Damit kann Frauchen ihre Enkelkinder erfreuen. Ich schäme mich aber auch nicht, wenn ich verkleidet bin.
Wir Hunde haben kein Schamgefühl, wir sind auch nicht eitel. Uns treibt es nicht die Schamröte ins Gesicht, wenn wir zur Begrüßung ganz selbstverständlich an den Analdrüsen anderer Hunde oder an den Genitalien von Menschen schnüffeln. Gut, manche Menschen tun das auch, aber die wenigsten würden es in aller Öffentlichkeit wagen.
Ein Herrchen fragte mal: „Aber mein Hund Prüdi schämt sich so sehr, dass er sein Geschäft nicht machen kann, wenn ich zuschaue. Stimmt etwas nicht mit meinem kleinen Gefährten?“
Die Antwort lautet: Einen Haufen oder Pipi zu machen ist für uns das Normalste der Welt. Vielleicht spürt dein Hund, dass es dir nicht schnell genug geht, und gerät unter Stress. Muss er denn überhaupt? Ich meine, drückt’s schon? Eventuell hat er heute schon „Groß“ gemacht. Oder starrst du ihn dabei an und er sieht das als Bedrohung? Möglicherweise ist er auch zu abgelenkt und viel zu gespannt, was als Nächstes auf eurem Spaziergang geschieht. Alles denkbar, aber du kannst sicher sein, dass Prüdi sich nicht vor dir schämt, wenn’s gerade mal nicht flutscht. Psssst, unter uns: Wer seinen Hund Prüdi tauft, straft ihn doch schon genug.
Episode 92 aus dem Audio-Kompaktkurs: „In 21 Tagen zum Welpenexperten“ von Tierpsychologin Nina Sauer
Falls du es nicht weißt, schau dir Mrs Buddys Zähne an! Die hatte mal ein echtes Prachtgebiss – aber jetzt… Die raue Oberfläche der gelben Bälle besteht aus einer Wolle-Nylon-Mischung, die auf den Zähnen wie Schmirgelpapier wirkt. Je länger man darauf herumkaut, desto mehr schleift der Filz am Zahnschmelz. Besonders dann, wenn sich Sandkörner, kleine Steinchen und andere Schmutzpartikel verfangen haben. Die dadurch ramponierten stumpfen Zähne sind noch nicht alles.
Einzelne Fäden bleiben zwischen den Zähnen hängen und können zu schmerzhaften Entzündungen führen. Mrs Buddy knabberte nicht nur an den Tennisbällen, sie zerlegte sie regelrecht in Einzelteile. Die Weichmacher im Gummi, die Gase im Inneren sowie die Farbstoffe und Chemikalien sind giftig und das Verschlucken der unverdaulichen Teile kann sogar zu einem Darmverschluss führen.
Ich spiele nicht gern mit Bällen. Aber wenn du Bälle für deinen Hund kaufen möchtest, dann gehe in den Fachhandel. Dort gibt es für Hunde geeignete Tennisballimitate aus Naturkautschuk mit einer Oberfläche aus Gitternetzen, in die sich die kleinen Steinchen und Dreckklumpen nicht so einfach einschleichen können.
Episode aus Modul 17/ Freizeit – Audiokurs: „In 21 Tagen zum Welpenexperten“